Es geht in die Masai Mara
Im Februar diesen Jahres war ich für 2 Nächte in der Masai Mara – ein für mich sehr beeindruckendes Erlebnis.
Das Zeltcamp, in dem wir übernachteten gehört einem Freund von Gerhard (auch von Cargo Human Care), und es hatte mir dort so gut gefallen, dass ich unbedingt nochmal da hin wollte.
Der Versuch im September mit Wolfgang dorthin zu reisen scheiterte an der Nichtbuchbarkeit für Flüge, und das geht mit Wolfgang und seinem Job gar nicht.
Aber nun – ziemlich unerwartet und kurzfristig – tat sich für mich alleine die Möglichkeit auf.
Ich schrieb dem Besitzer Peter, ob noch Platz wäre, und dass ich das gerne buchen würde … und hatte Glück! 2 Nächte Camp, plus Flug von und nach Nairobi … whoa: was habe ich mich gefreut!
Morgens früh holte mich der Fahrer ab und brachte mich zum Flugplatz Wilson, wo ich mit der Fluggesellschaft ALS in die Mara fliegen sollte. Eine Cessna 172 Caravan mit Platz für 12 Fluggäste brachte uns dann – mit ungefähr 45 Minuten Verspätung dann anch Westen. Nach etwa einer Stunde erreichten wir unseren Zwischenstop am Mara North Conservancy Airstrip, wo schon mal einige Gäste ausstiegen.
500 Fuß low level flight
Von dort ging es dann weiter zum Kichwa Tembo Airstrip. Und schon alleine für diesen etwa 5 Minuten langen low-level-Trip hätte sich das alles gelohnt! In 500 Fuß über die Landschaft zu fliegen – unter einem der Fluß Mara mit unzähligen Flußpferden, deutlich zu erkennen, und mit all den anderen Tieren … einfach schön! Aber dann waren wir auch schon da.
Wir waren noch 4 Fluggäste die nun hier von 2 Jeeps des Camps abgeholt wurden.
Im Camp wurden wir freundlich in Empfang genommen, und stellten uns dann auch gegenseitig vor – und wurden dann für diese 2 Tage eine Art kleiner Reisegruppe:
eine Mitarbeiterin einer in Nairobi ansässigen großen Bank mit ihrem aus Deutschland kommenden Kollegen, ein bei der Deutschen Bostschaft angestellten Mann und mir. Unerwartet zusammengewürfelt, aber irgendwie passten wir zusammen.
Wir nahmen unser Mittagessen zusammen ein und jeder überlegte, wie er/sie den Nachmittag so verbringen könnte.
Ich selber wollte einfach mal ausruhen, denn die Ereignisse der letzten Tage, zusammen mit diesen Kopfschmerzen habe ihre Spuren hinterlassen. Ich wollte einfach etwas das Camp erkunden und diese wunderbare Aussicht genießen. Die anderen wollten in ein Masai-Dorf oder etwas in der Art, aber wegen des Wetters kam es dann ganz anders.
Nach dem Mittagessen zog ein Gewitter heran. Und zwar so ein richtig schönes, heftiges. Wegen der Lage des Camps hat man es lange heranziehen sehen. Und wenn man so etwas mag, was ich tue – dann kann man das genießen! Ich tat genau das. Irgendwann entschied ich dann so für mich, dass es langsam Zeit war zu meinem Zelt aufzubrechen, denn das war das am weitesten weg gelegenen Punkt des Camps. Ich habe es gerade noch so geschafft. Ein paar erste Tropfen habe ich noch abbekommen, als unweit von mir der erste Blitz einschlug. Etwas spooky, wenn man da so alleine im Busch steht.
Im Zelt dachte ich noch so, welchen Schutz so ein Zelt bei Gewitter eigentlich bieten könnte … aber dann schlief ich ein. Wunderbar.
Ich blieb den Nachmittag bei prasselndem Regen einfach im Zelt, in meinem Bett, warm zugedeckt, denn ohne Sonne, mit viel Wind und bei der Höhe (wir waren auf 1800m) kann es schon ziemlich frisch werden.
Der Regen ließ dann irgendwann nach, und es wurde dämmrig. Abendessen sollte es erst eine Stunde später geben, aber ich wollte den Weg zum Restaurantbereich noch bei Tageslicht gehen – im Dunklen darf man nur in Begleitung. Und ich ging los.
Wir hatten eine kleine Einweisung bekommen – sollten wilde Tiere im Camp sein: Ruhe bewahren und keine Panik. Okay.
Und dann kam ich um so eine Kurve und vor mir standen ein paar Zebras! Ein bisschen Schnappatmung, einen Schritt zurück, Herz beruhigen … und wieder nach vorne gehen. Langsam, um auch die Tiere nicht zu erschrecken.
Das war ein tolles Gefühl. Die Zebras nahmen mich sehr wohl zur Kenntnis und schlenderten langsam vor mir her. Nahmen hier und da noch einen Grashalm … und verschwanden dann in die Bäume links von mir. Eine andere kleine Gruppe kam hinter mir, ging noch ein paar Schritte auf mich zu, blieben dann aber dort stehen. Und so kann dann auch der kurze Weg (etwa 500m) von meinem Zelt zum Hauptzelt zu einer Art Abenteuer werden. Dort angekommen plauderte ich etwas mit Christine, der Hausherrin, und weitere Zebras kamen ins Camp, standen im dunkler werdenden Licht dort auf der Wiese … einfach ziemlich ziemlich toll!
Es gab dann ein sehr leckeres Abendessen – man isst immer gemeinsam im Hauptzelt. Es war sehr nett, wir haben viel geplaudert. Abendessen mit Unbekannten – ist auch eine Erfahrung, aber es war einfach schön.
Danach wurde jeder von uns zum seinem Zelt gebracht, wo ich mir wieder die Rolläden öffnen ließ. Ich wollte dicht an allem sein. Ich habe wunderbar geschlafen!