Ich habe lange nicht so gefroren!
Ich wollte an dem Tag das erste Mal hin – gelesen hatte ich den Namen schon manchmal, denn auf dem Weg ganz in den Norden kommt man praktisch direkt dort vorbei: Råbjerg Mile – eine riesige Wanderdüne.
Ich hatte Aufnahmen gesehen und dachte mir, wenn schon so gut wie keine Besucher gerade in Norddänemark unterwegs sind, dass das was für mich sein könnte.
Ich hatte aber die Rechnung ohne das Wetter gemacht! Immerhin zwar so gut wie kein Regen an dem Tag, dafür aber kräfiger Wind aus Nordost.
Und zwar so kräftig, dass mir hinter der Brille die Tränen nur so aus den Augen liefen und – sobald ich meinen Handschuh auszog um zu fotografieren – mir die Finger sofort tiefrot anliefen und es einfach nur bitterkalt war!
Sogar der Sand war zum Teil noch gefroren und in den Verwehungen sah man die Eislristalle. Auch auf dem Sand zu gehen war nicht ganz leicht: manchmal sank man ein, manchmal stand man auf Eis und es war schwierig für mich.
Ich dachte: na gut – gehst du trotzdem etwas spazieren, aber wirklich genießen konnte ich den Ausblick von der Spitze der Düne eigentlich nicht. Man sieht gleichzeitig Nord- und Ostsee, im Hintergrund die Frachtschiffe, sogar Skagen mit dem Leuchtturm, aber es war zu kalt und zu grau, als das man das hätte dekorativ fotografieren können – und dabei auch noch die Finger behalten hätte.
So blieb es bei einem Spaziergang halb über die Düne, bei dem ich fast alleine blieb.
Muss ich wohl bei Gelegenheit noch mal wiederkommen …