Menno – ich bin schon seit 2,5 Wochen wieder zu Hause, und kann nun endlich mal meinen Bericht erstellen!
Da mich irgendwas sozusagen „ausgeknocked“ hat, war ich so gut wie gar nicht am PC … aber ich kann immerhin wieder hier sitzen, und habe nun die weit über 2400 Bilder gesichtet, sortiert, an Magazine und andere Teilnehmer geschickt, und nun mache ich mal was für mich. Für meinen Blog hier.
Wegen Corona ist die Vintage Aerobatics World Championship 2020 ja leider komplett ausgefallen, und auch in diesem Jahr war bis ziemlich zum Schluß nicht ganz klar, was geht.
Es wurde dann auch keine „Weltmeisterschaft“, sondern ein „Meeting“, aber wurde trotzdem sehr nett!
Klein, denn es konnten einige wegen Wetter, Coronamaßnahmen oder technischer Probleme gar nicht anreisen, aber der Geist der Veranstaltung war so deutlich zu spüren … einfach wunderbar.
Der finnische Pilot, der in Schweden wegen eines Sturmtiefs umdrehen musste, kam dann als Zuschauer mit einem Passagierflug. Daniel B. aus der Schweiz, der inzwischen seine Bölkow Junior verkauft hat, kam mit seiner kleinen neuen selbstgebauten Maschine für 24 Stunden auch nur zum Zuschauen, denn das ging mit den gültigen Coronaregeln – cooler Einsatz, wie ich finde. Povl hatte mit seiner wunderbaren Stampe auch technische Probleme … und da auch seine Tochter mit am Wettberwerb teilnehmen wollte, fehlten auch wieder gleich 2 Piloten. Die Piloten aus Bayern hatten auch technische Probleme mit ihrer wunderbaren Bücker Jungmann, und weil aber auf deren beiden gemeldeten Flugzeuge doch immerhin 4 Piloten fliegen sollten, gaben sie ALLES, kamen dann am Freitag Abend immerhin mit der verbliebenen, allerdings einsitzigen Jungmeister und einer Slin, in der immerhin 2 Piloten sitzen konnten. 2 Teilnehmer waren schon anderweitig angereist, und mussten also bis zum Schluss bibbern, ob noch ein Flugzeug für sie kommt – was dann ja knapp aber gut geklappt hat. So sah man am Ende die D-EJII permant in der Luft, mit immer wechselnden Piloten. So ist dann auch das Programm ziemlich durcheinander geraten … aber dank der guten Koordination hat alles toll geklappt.
Tja – und ich merke …. ich bin schon mittendrin im erzählen.
Ich selber kam bis Hamburg mit einem Linienflug, auf dem ich großartigerweise begleitet wurde von unserem Cargopiloten Jan. So hatten wir einfach mal ne Stunde zum Quatschen und es war sehr kurzweilig.
In Hamburg kam Claus mit Opa Hermann im VW-Bus und holten mich ab. Es ging dann nach Itzehoe, wo der Stieglitz seht, und ab da bewegte ich den Bus nach Odense, während Claus und Hermann flogen. Ich beneidete sie nicht! Das Wetter war furchtbar. So ein Wind, und dazu viel Regen – ich hatte schon auf der Autobahn mit dem Bus meinen Spaß! Aber das Wetter sollte besser werden … die Aussichten also wunderbar.
Ich traf Claus und Hermann in Odense dann wieder, wir quatschten noch ein wenig mit Leuten vor Ort, und bezogen dann unser wunderbares Ferienhaus – das war mal ein Traum! Riesiger, sehr gut gepflegter Garten mit Obstbäumen, einer kleinen Bank im Schatten, super gut ausgestattet … für unsere Zwecke Ideal. Nur 400 m vom Strand – also auch bei etwas freier Zeit sehr gut zu ertragen!
Am Donnerstag bekam ich einen ganz persönlichen Rundflug. Ich hatte damit eigentlich gar nicht gerechnet, mich dann aber um so mehr gefreut, denn ich war schon eine ganze Weile nicht mehr mitgeflogen. Und weil das Wetter auch noch einfach nur großartig war … habe ich einen kleinen Film davon gemacht. So nur für mich – denn so am Strand und über der Küste zu fliegen … einfach schön!
Danach begann Claus endlich mal mit seinen Proben für den Wettbewerb.
Am Abend landete dann auch Leif, auch ein Cargo-Pilot, mit seiner Tri-Pacer aus Hessen kommend, und bezog das letzte Zimmer mit uns im Ferienhaus.
Mit ihm durfte ich dann am Freitag noch unseren Pflaumenkuchen backen – Obst hing im Garten, Zeit war auch zwischendurch … ist lecker geworden, wenn auch anders als gedacht, denn im lesen dänscher Anleitungen auf Verpackungen waren wir nicht so gut.
Die anwesenden Piloten flogen also am Freitag ihre Pflichtflüge, und wie gesagt: Freitag Abend kam dann das letzte teilnehmende Flugzeug, so dass am Samstag all die gemeldeten Piloten aus Bayern auch noch in den Kategorien „Looping the Loop“ „Dancing the Cloverleaf“ und „Rolling the Circle“ ihre Flüge absovieren konnten.
Freitag Abend gab es dann noch den unerwarteten Wettbwerb eines „Vintage Speed Circuits“, an dem auch Leif teilnahm, um dann gleich einen der vorderen Plätze zu belegen!
Samstag Nachmittag gab es dann den Wettbewerb „The Perfomance“ – jeder Pilot flog ein eigenes Programm, nach eigener Musik, und Leif und ich durften in der Jury mitwirken!
Hinter uns am Zaun stand eine Traube von begeisterten Zuschauern – und wir in vorderster Reihe, bei bestem Wetter … ziemlich ziemlich großartig!
Ich hatte einen Favoriten (abgesehen von Claus mit seinem Stieglitz natürlich 🙂 ) – als seine Performance begann liefen mir Schauer über den Rücken: so was Schönes und Großartiges! Ein echter Meister!!!!! Dietmar Poll in seiner Lunak, Segelkunstflug vom absolut Feinsten!!! Ich hätt‘ vor Begeisterung fast geheult!
Tja … Abends gab es dann das Gala-Diner, verbunden mit den Siegerehrungen und und und.
Das war sehr schön und ein wunderbarer Abschluß! Schöne Reden wurden gehalten, und alles in allem: eine schöne Veranstaltung!
Und Sonntag?
Tja … Leif wurde nach Kerteminde ans andere Ende der Insel gebracht – ich selber zog es vor einfach mal an den Strand zu gehen. Bei wunderbar blauem Himmel, mit ziemlich üppigem kalten Wind von Nord, saß ich am Strand und genoß die Ruhe und die Aussicht!
Wenn die Veranstaltung in 2 Jahren wieder hier stattfindet (ist wohl so geplant) – dann wäre dieses Haus wohl wieder unsere erste Wahl!
Montag ging es dann nach Hause. Ich brachte Claus und Hermann zum Flugplatz und machte mich auf den Weg nach Itzehoe. Es war sogar eine schöne Fahrt – der Himmel blau, die Autobahn nicht so voll … und nachdem ich dann nach Fuhlbüttel gebracht wurde, und trotz Bahnstreiks einen der letzten freien Plätze im Flugzeug nach Frankfurt hatte, ging es für mich nach Hause.
Ich habe mal wieder soooo viele Eindrücke mitgenommen, so viele schöne Gespräche gehabt – mit vielen Bekannten aus den letzten Jahren, aber auch neue Bekanntschaften geknüpft – es war wieder ganz wunderbar!
Dank der Tatsache, dass ich nicht mehr arbeite, musste ich mir keine Sorgen um „bekomme ich frei“ oder „doof, ich habe Frühdienst am Tag drauf“ machen, und kann mich jetzt schon auf die VAWC 2022 in England freuen! Das wäre was, wenn ich auch dahin könnte …