Wir fuhren morgens Früh zum Wilson Airport, wo wir zuerst Fokko verabschiedeten, der sich um andere Dinge im Mombasa bekümmern wollte.
Wir hingegen hatten das große Vergnügen mit Peter in die Masai Mara zu fliegen, wo er dieses Camp hat, in dem wir auch wohnen sollten. Gerhard kennt ihn schon länger … so kamen wir überhaupt dazu.
Die Dispensary und die Iltolish Schule, welche wir jetzt noch besuchen wollten, liegen dort in der Nähe. In dieser Schule hatten auch schon Medical Camps stattgefunden – heute sollte nur ein informeller Besuch sein: was läuft, was nicht so gut läuft, was gebraucht wird … all so etwas.
Wir flogen mit einer Cessna – hat auch noch Spaß gemacht!
Das Land … grün! Durch den vielen Regen in der jüngsten Zeit gab es so viele Pflanzen … es gab sogar Flüsse, die von oben gut Sichtbar in der Ebene waren. Für hier: ungewöhnlich.
Unser Flugplatz – mehr eine kleine Piste: der Kichwa Tempo Airstrip. Im Landeanflug sah man schon Elefanten, Zebras, Giraffen und allerlei andere … sie schlendern dort direkt am Platz. Unglaublich.
Wir wurden abgeholt und es ging die holperige Strasse den Hang hinauf: auch hier war durch den vielen Regen der jüngsten Zeit die Strasse mehr als holperig. Aber so ein Geländewagen schafft das. Dauerte eben etwas.
Vom Camp erzähle ich noch – aber wir widmeten uns dann nach einem kleinen Mittagessen erst mal unseren letzten Terminen.
Unweit also die Iltolish Schule, neben deren Gelände auch die Dispensary liegt. Das ist hier nicht nur eine Art Apotheke, sondern auch medizinische Versorgung und Standarduntersuchungen von Blut etc von dafür extra geschultem Personal.
Frank und Gerhard sprachen mit den Angestellten über Patientenzahlen, Zustand des Gebäudes, fehlenden Medikamenten und defekten Teilen am und im Gebäude … ich schlenderte draussen in der Wärme und machte meine Fotos.
Direkt nebenan ein Vorschulgebäude – an dem Tag nicht genützt, jedenfalls nicht von den Kindern. Ziegen lagen davor im Schatten des Eingangsbereiches … fanden unser Eindringen eher störend.
Wir trafen auf die ersten Lehrer der Schule nebenan, und schlenderten mit ihnen herüber.
Ich hatte schon Schlafräume im Mothers‘ Mercy Home und in der Wings Academy gesehen – das hier war einfach anders.
Die Schule ist einfach überfüllt: da wo, eigentlich 96 Jungs schlafen sollten, schlafen jetzt so etwa 180.
In den Mädchenräumen sind es anstatt geplanter 96 sogar über 220.
Dort wo 4 Stockbetten stehen sollten, stehen nun 6 oder sogar Betten mit 3 Etagen – und auf jeder Matratze schlafen sie zu zweit, damit es überhaupt geht.
Die Schulleiterin erzählte mir, dass sie keine Kinder ablehnen – sie werden ihnen einfach gebracht und bleiben dann. Und während sie so erzählte stieg ein Mann von seinem Moped – mit einem kleinen Jungen, den er dann abgab und selber wieder davonfuhr. Tja. …
Wir wurden dann noch von den Lehrern und Kindern erwartet. Die Schulleiterin begrüßte uns, die Lehrer stellten sich von mit ihrer jeweiligen Stammeszugehörigkeit und die Kinder fingen an zu singen und zu tanzen – und luden uns ein dabei mitzumachen, was wir drei sehr gerne gemacht haben.
Nach all diesen Eindrücken der vergangenen Tage war jetzt sozusagen „Feierabend“.
Zum Sonnenuntergang saßen wir im Garten des Camps und blickten herunter auf die Ebene, wo sich der Mara Fluß entlang schlängelt. Und dank des Regens aus der Zeit vor unserer Ankunft führte er auch viel Wasser: das Rauschen war hier oben laut und gut zu hören. Der Ausblick ist überwältigend, mein Zelt einfach großartig! Vom Bett aus konnte ich bis in die Ebene schauen, und habe mir auch Nachts eines der Rollos offen gelassen: ich wollte so viel wie möglich von den Geräuschen der Nacht mitbekommen und unter Umständen auch etwas sehen – sollten Tiere durch Camp gehen. Was sie ja können: es ist ein offenes Camp ohne Zäune.
Nach einem absolut leckeren Abendessen wurde ich in mein Zelt begleitet, denn im Dunkeln soll man nicht durch Camp streifen: erst mal sieht man nichts und kann sich auch trotz Taschenlampe oder so schnell verlaufen, und zum anderen möchte man keinem der Tiere einfach mal so begegnen … alles ging gut. Eine angenehme Wärmflasche lag schon unter meiner Decke – so war es seeeehr angenehm.
Ich habe wunderbar geschlafen, auch wenn ich immer wieder wach war. Die Geräusche da draussen von was auch immer … großartig!