Wir brachen morgens um 05:00 Uhr in Varanasi auf, um den Morgenflug zurück nach Delhi zu nehmen (der Direktflug nach Agra war irgendwann schon Wochen vorher gestrichen worden), machten uns dann mit „unserem Fahrer“, der uns nun bis zum Ende der Reise begleiten sollte, auf den Weg und kamen dann endlich kurz vor Sonnenuntergang nach insgesamt 11:45 Stunden Gesamtreisezeit in Agra an. Unser Hotel hatte eine kleine Aussichtsplattform, so dass wir im Abendlicht immerhin noch einen fernen Blick aufs Taj Mahal werfen konnten.
Am nächsten Morgen begann unser Ausflugstag mit einem Besuch im roten Agra Fort – einem imposanten Bauwerk und UNESCO Weltkulturerbe.
Erbaut irgendwann Mitte des 17ten Jahrhunderts als Palast- und Verteidigungsanlage in immernoch leuchtend rotem Sandstein, welcher hier in Indien sehr verbreitet ist. Wunderschöne Bauten innen, auch in hellem Marmor und auch mit sehr ähnlichen Verzierungen wie auch das Taj Mahal. Ein Großteil der Anlage ist zwar für die Öffentlichkeit gesperrt, aber der zugängliche Teil ist einfach wunderschön. Zur Geschichte des Forts muss ich gar nicht so viel erzählen, denn das kann man hier alles wunderbar nachlesen – aber das es einfach sehenswert ist, das sieht man hoffentlich schon auf unseren Bildern.
In unmittelbarer Sichtweite etwas südlich steht das Taj Mahal – malerisch hinter grünen Wiesen gelegen. Einfach schön.
Danach führte unser Weg zum auch Taj Mahal. Nicht direkt, sondern irgenwie nach „gegenüber“. Die Gartenanlage „Mehtab Bagh“ wurde gleichzeitig mit dem Taj Mahal erbaut und befindet sich am nördlichen Ufer des Yamuna Flusses. Der Blick von dort ist fantastisch! Hier befindet sich auch das restliche Fundament zum geplanten schwarzen Pendant des Taj Mahal, welches allerdings nie gebaut wurde. Wir waren Mittags hier, die Sonne stand hinter dem Taj Mahal, und das Sonnenlicht machte schöne Fotos wegen zu viel Gegenlicht sehr schwer…. so beschlossen wir auf eigene Faust zum Sonnenuntergang nochmals wiederzukommen.
Voll war es – sooo unbekannt ist dieser Ort dann auch nicht mehr. Allerdings gab es genug Platz um den Sonnenuntergang und die wechselnden Farben des Bauwerkes gegenüber zu genießen. Also eine ganz klare Besuchsempfehlung!
Na ja, und dann mussten wir natürlich noch direkt zum Taj Mahal. Ist ja klar! Und genau das taten wir am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang. (Und wenn man sich so durch diese Reiseberichte liesst, stellt man fest, dass wir sehr oft ziemlich Früh aufgestanden sind. Aber früher Vogel fängt ja den Wurm … wir wollten fangen!)
Wolfgang und ich hatten das schon vor 4 Jahren getan – allerdings hätten wir den Ort und den Eingang so nicht wiedererkannt. Umgebaut, moderner, einen befestigtem Zugangsweg, keine Affen (der amerikansche Präsident war ein paar Tage vorher zu Besuch, weshalb man die Affen alle verjagt hatte – ich hoffe jedenfalls nichts Schlimmeres … und es standen viele bunte Blumen im Garten des Taj), und es war viel voller als 4 Jahre zuvor. Wirklich viel voller! Aber unser wunderbarer Guide, der uns ja hier in Agra begleitete, machte immer wieder Bilder von uns, auf denen man kaum andere Touristen sah. Das hatte er echt gut drauf! Der war eh sehr lustig – es hat uns mit ihm, wie auch schon mit unserem Guide in Varanasi, sehr gut gefallen! Aber so viele Fotos von uns hatten wir noch nie!
Nach einer Stunde Geschichte und Innenbesuch ließ er uns dann aber noch eine Stunde alleine, die jeder für sich mit sehen und staunen (und fotografieren natürlich) zubringen konnte.
Dieses Mal gab es kein Gerüst, der Marmor war nach der Renovierung noch sehr schön hell … der erneute Besuch hat sich absolut gelohnt.
Das war ja schon mal alles sehr schön!
Zurück ging es zum Hotel, schnell gefrühstückt un dann machten wir uns schon wieder auf den Weg zu unserem nächsten Ziel: Fatehpur Sikri.
Etwa 40km westlich von Agra war es kurzzeitig die Hauptstadt eines Großmoguls im 16ten Jahrhundert, musste dann aber schon nach kurzer Zeit wegen Wasserknappheit wieder aufgegeben werden und nennt sich daher auch die Geisterstadt. Heute auch ein UNESCO Weltkulturerbe mit toll erhaltenen Bauwerken und noch ziemlich gut erhaltenen erkennbaren Malereien in einigen Innenräumen.
Unser Reisebegleiter aus Agra, der mit uns hierher gefahren war, verließ uns dann hier, denn unsere Reise ging weiter nach Jaipur.