Der Rückflugtag war angebrochen:
Ich hatte wieder wunderbar geschlafen!
In den frühen Morgenstunden waren auch laute Tierlaute aus dem Tal zu hören gewesen. Wenn man dabei so in seinem Zelt liegt und es auf sich wirken lässt … mir gefiel es mega!
Ich packte langsam meinen Kram zusammen, ging aber dann zuerst wieder zum Sonnenaufgang zum Hauptzelt, wo mich auch meine Morgenkaffee erwarten würde. Dieses Mal auf dem Weg keine Zebras oder sonstiges Getier.
Das Licht war magisch! Was für ein grandioser Aus- und Anblick von hier oben in die etwa 400m tiefer liegende Ebene.
Nachdem die Sonne leuchtend am Himmel stand zog Nebel über das Maratal heran. Ziemlich schnell wurde alles grau und man konnte auch nur noch wenig sehen. Irgendwie mystisch … ich fand auch das wunderschön!
Ich trottete zurück zu meinem Zelt, duschte, zog mich an und packte meinen Rest zusammen.
Der Nebel verzog sich langsam schon wieder, und es sah nach einem sonnigen Tag aus.
Ich traf mich mit den drei anderen aus „unserer Gruppe“ dann zum Frühstück. Der jungen Frau ging es augenscheinlich langsam besser, und sie wollte heute mit ihrem Kollegen so einen Game-Drive-Tag machen. Andreas und ich bereiteten uns auf die bevorstehende Abfahrt vor.
Nach einem wunderbaren Frühstück in der warmen Morgensonne dort im Garten, hatte ich noch etwas Zeit durchs Camp zu schlendern, und mein Weg führte mich zum so genannten Plunge-Pool auf der anderes Seite des Camps.
Ein winzigkleiner Pool, gerade groß genug um sich kurz abzukühlen ohne schwimmen zu können, aber mit einer Aussicht am Hang, die einzigartig ist!
Alle anderen Zelte im Camp waren zur Zeit unbewohnt: es war momentan keine Saison, und wir 4 waren die einzigen Besucher. Ich schaute mir noch die anderen Zelte an, die natürlich so etwas verlassen aussahen – was sie ja auch waren.
Aber was für ein wunderschönes Camp!
Mit einer Atmosphäre, die mich ungeheuer angesprochen hat: ich bin froh, dass ich nun nochmal hergekommen war.
Ich habe jede Minute genossen.
Andreas und ich zahlten unsere Nebenkosten, verabschiedeten und von den beiden anderen Besuchern und dem Personal, und dann ging es hinunter zum Flugplatz. Hier herrschte an dem Morgen Betrieb! Bestimmt 7 Maschinen standen am Platz, ganz viele Passagiere waren von einem anderen Camp gebracht worden – es sah aus wie eine ziemlich große Reisegruppe, die sich dann auf die vielen Fluggeräte verteilte. Immer, wenn eines abhob, fuhren danach auch die Zubringerjeeps zurück zu ihren Camps. Am Ende waren Andreas und ich ganz alleine da. Die Stimmung war wie in so einem alten Film irgenwie.
Nach etwa 45 Minuten fragten wir unseren Fahrer, ob unser Flugzeug denn noch käme … „ja“, hieß es, es sei unterwegs.
Wo auch immer er sein Wissen hernahm bleibt mir ein Rätsel.
Irgendwann kam es dann tatsächlich. Sehr hoch, sehr schnell, flog es südlich um den Platz herum, setzte zur Landung an … aber landete nicht. Dann die gleiche Runde nochmal – um den Platz herum und dann langsamer und tiefer … sah auch besser aus.
Der Kapitän sagte mir dann auf meine Nachfrage hin, dass ein Tier auf der Piste gewesen sei , was ja durchaus hier möglich war. Die liefen da ja überall herum, kein Zaun, nichts.
Und das war es dann. Wir hoben ab Richtung Nairobi, wo ich von meinem Fahrer eingesammelt wurde und noch ein paar Stunden für mich hatte, bevor es dann in der Nacht mit dem großen Flugzeug nach Hause ging.
Ich habe jede Minute der Reise genossen: es war anstrengend, vielfältig, ich habe viele unbekannte Menschen getroffen und gesprochen, tolle Kontakte geknüpft und bin … einfach glücklich!