Zack … und weiter gehts!
Wieder mit dem Zug nach Hamburg, mit schwerem Koffer, meinen Gehhilfen, noch nicht wieder voll auf der Höhe nach der Hüft OP, aber nun gut: nach nur 3 1/2 Monaten sollte nun auch noch das Knie erneuert werden, denn es ging eigentlich gar nix mehr.
Der Zug endete dann zwar in Köln wegen technischen Defekts, und ich kam erst mitten in der Nacht in Hamburg an – dann auch nicht in Altona, sondern am Hbf, aber egal: ich hatte bis zu meinen Terminen noch genug Zeit. (Nachts da am Hauptbahnhof … muss man auch nicht unbedingt mögen!)
Zu meiner Familie in Hamburg konnte ich dieses Mal nun nicht, denn sie waren in Urlaub. Also habe ich mich in einem netten kleinen Hotel in unmittelbarer Nähe zum Altonaer Bahnhof eingemietet, und das war wirklich ganz wunderbar! Die Rezeption war zwar dann Nachts schon geschlossen, aber auch dafür hatte man telefonisch für mich eine Lösung gefunden. Alles gut.
Ich musste ja noch zum PCR und Bluttest vor der OP, und auch Narkosebesprechung … auch zum Friseur musste ich nun – das war ja alles so gar nicht geplant, aber dank Onlinebuchungsmöglichkeiten war alles bestens vorbereitet. Auch meine Nichte mit den beiden Kindern habe ich endlich in deren Eigentumswohnung besuchen können – so konnte ich mir die Vor-OP Zeit eigentlich ganz gut vertreiben.
Am 16.09.22 war dann die OP. Ich war eigentlich nur erleichtert, dass es endlich voran gehen sollte mit meinen Gelenken.
Alles lief gut. Mit meiner netten Zimmernachbarin traf ich mich ab und zu auf der Terasse vor den Zimmern: ich hatte einen wirklich schönen Ausblick da, und mit dem Hinsetzen und Aufstehen ging es irgendwie.
Nach einer Woche ging es dann nach Bad Schwartau zur Reha. Dadurch, dass mein Termin wesentlich vorgezogen wurde, war in Damp leider nichts mehr frei. Ich war darüber ziemlich unglücklich – aber nützt ja nix.
Besuch in Lübeck
ein Higlight sozusagen! Meine Schwester kam aus Bad Doberanzu Besuch; wir wollten zusammen nach Lübeck.
Wir hatten einen Tisch zum Mittagessen im Restaurant Schiffergesellschaft, und dachten nur: wenn es mit dem Knie noch nicht so geht, sammelt meine Schwester mich irgendwo irgendwie wieder ein.
Was soll ich sagen: 16 Tage nach dieser Knie-OP schlenderten wir (mit Gehhilfen natürlich) den ganzen Tag durch die Stadt, es kamen für mich über 7km und über 10000 Schritte dabei heraus … so viel war ich seit Jaaaaaahren nicht gegangen. Seit Jahren nicht! Was für ein schöner Tag, was für eine tolle Stadt – Danke Antje! Und das Mittagessen war einfach nur großartig!
Und dann?
Nach 14 Tagen nahm das dann alles ein jähes Ende! Die nächste Coronawelle rollte durch Deutschland, und in der Klinik war es mit den Maßnahmen dazu auch nicht soooo weit her – ich erkrankte dort, und musste noch am selben Tag die Klinik verlassen. Was nicht ganz einfach ist, wenn man Krank ist, nicht mit dem Zug fahren darf oder sonstiges, und dazu etwa 600km entfernt wohnt!
Mein Bruder holte mich aus Hamburg ab und brachte mich in ein Hotel in Hamburg, wo ich 2 Zimmer gebucht hatte. Wolfgang fuhr am gleichen Tag von Zuhause nach Hamburg los und wir trafen uns im Hotel – so gut es eben ging. Und am nächsten Tag ging es mit dem Auto wieder nach Hause – beide mit Masken, aber ich steckte jedenfalls niemanden an. Und meine Erkrankung war so weit okay.
Meine Rehamaßnahmen hier zu Hause waren natürlich alle auf eine wesentlich spätere Rückkehr geplant, und ich bekam so einen kleinen Pedaltrainer, damit mein Knie in Bewegung bleiben konnte. Crosstrainer oder Ergometer waren noch nicht benützbar: das Knie liess sich noch nicht genug biegen.
Aber auch das ging irgendwann vorbei – ich weiß noch wie Wolfgang und ich das erste Mal ohne Gehhilfen spazieren waren: ich war überwältigt und überglücklich das alles endlich geschafft zu haben.
Reha-Nachsorge und Termine gingen dann zwar noch bin Mitte Februar – aber egal! Ich kann wieder gehen!